Sex ist eine wunderbare Sache

Wenn man sich und die anderen vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt!

Sexualität gehört zum Leben und ist so vielfältig wie die Menschen. Es ist schön, die eigenen Wünsche zu erleben und auszuleben und dafür einen*eine Partner*in zu finden, der ähnliche Vorstellungen hat.

Sex ist schön und an sich nicht gefährlich, wenn du und alle Menschen mit denen du Sex hast gesund sind. Aber wer kann da schon sicher sein? Denn manchmal können beim Sex auch Krankheiten übertragen werden. Mach dich schlau - denn nur so kannst du dich und andere vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) schützen.

  • Sexuell übertragbare Krankheiten

    • Was sind sexuell übertragbare Krankheiten?

      Sexuell übertragbare Krankheiten (engl. STD sexually transmitted diseases) oder STI (sexually transmitted infections) sind Krankheiten, mit denen man sich beim Sex anstecken kann. Jeder sexuell aktive Mensch kann sich mit einer STI anstecken. Besonders, wenn man keine Kondome benutzt. Wenn du dich angesteckt hast, ist das kein Grund sich zu schämen. STI sind weit verbreitet und werden leicht weitergegeben, nur redet kaum einer darüber.

    • Wie merkt man, dass man eine STI hat?

      Warnsignale sind: Juckreiz und Hautveränderungen (z.B. Bläschen oder kleine Warzen) im Genitalbereich, am und im Po oder am und im Mund, Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, Schwellungen/Schmerzen im Genitalbereich, Schmerzen beim Sex, auffälliger Ausfluss in unterschiedlicher Form und Farbe, geschwollene Lymphknoten in der Leiste, Halsschmerzen ohne weitere Grippeanzeichen, Blutungsstörungen. Aber Achtung: STI verursacht nicht unbedingt Schmerzen oder andere Symptome. Oft merkt man  nicht, dass man sich mit einer STI angesteckt hat und gibt die Infektion an andere weiter.

    • Welche STI gibt es?

      Syphilis, Chlamydien und Gonorrhöe (auch Tripper genannt) sind sexuell übertragbare Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden. Hepatitis A, B und C werden durch Viren hervorgerufen und greifen die Leber an. Infektionen mit HPV (Humanes Papilloma-Virus) kommen sehr häufig vor. Von den momentan bekannten 150 HPV-Typen können ca. 40 den Gebärmutterhals und den Genitalbereich (z.B. Feigwarzen) befallen. Herpes Genitalis und Trichomonaden treten ebenfalls häufig auf.

      HIV/AIDS - AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HI-Virus, HIV) auftritt. Das HI-Virus greift die körpereigenen Abwehrkräfte an. Eine HIV-Infektion ist immer noch nicht heilbar, aber durch eine rechtzeitige Behandlung kann man mit dem HI-Virus leben ohne an AIDS zu erkranken.

    • Wie kann ich mich schützen?

      Einen 100%igen Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten gibt es nicht. Aber das kannst du tun, um dein Risiko mit einer Ansteckung zu minimieren:

      • Nutze Kondome beim Vaginal- und Analsex. Benutze auch Kondome, wenn du Sexspielzeug mit anderen gemeinsam nutzt! Denn Kondome schützen vor HIV und sencken das Risiko vor einer Ansteckung mit einer anderen STI.

      • Wichtig: Rede offen und ehrlich mit deinem*deiner Partner*in über STI (Krankheiten, Ansteckungsrisiko, ect.) und Safer Sex, auch wenn es am Anfang vielleicht seltsam oder beschämend ist.

      • Regelmäßige Arztbesuche bei der Frauenärztin*dem Frauenarzt, bei der Urolgin*beim Urologen oder der Hausärztin*dem Hausarzt kann vielem vorbeugen. Frauen unter 25 Jahren können 1x jährlich kostenlos einen Chlamydientest bei einer Frauenärztin*einem Frauenarzt durchführen lassen.

      • Meide beim Sex den Kontakt mit Bläschen, Warzen oder Geschwüren

      • Lass dich gegen HPV, Hepatitis A und B impfen! Frage hierzu deine Ärztin*deinen Arzt.

    • Was kann ich tun, wenn ich glaube mich angesteckt zu haben?

      Wichtig ist, dass du eine Ärztin*einen Arzt aufsuchst. Fachärzt*innen für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Urolog*innen und Gynäkolog*innen kennen sich gut mit STI aus. Auch deine Hausärztin*deinHausarzt kann dir weiterhelfen. Die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten lassen sich mit Antibiotika gut behandeln. Bleiben STI unerkannt und unbehandelt können sie auf Dauer deine Gesundheit schwer schädigen. Bei Fragen oder Unsicherheiten sind Ärzt*innen für dich da. Und keine Angst vor „falschem Alarm“ - besser, einmal zu viel nachgefragt, als einmal zu wenig. Gesundheitsämter bieten anonyme Beratung bei Verdacht auf einer Ansteckung mit dem HI-Virus und anderen sexuell übertragbare Krankheiten, an. Hier kann auch ein kostenloser und anonymer HIV-Test oder STI-Test gemacht werden.